Irgendwann haben mein Freund und ich scheinbar die Entscheidung getroffen, in unserem Sommerurlaub zu Fuß die Alpen zu überqueren. Nach etlichen Recherchen über den richtigen Weg, das benötigte Equipment, Unterkunftsmöglichkeiten und Zugverbindungen, brechen wir schließlich am 18. August 2022 über Nacht mit dem Zug von Kiel, über Hamburg und München nach Berchtesgaden auf. Bepackt mit zwei etwa 12-13 Kilo schweren Rücksäcken, starten wir unsere Wanderung über die Alpen am Morgen des 19. August. Unsere Wanderung haben wir mit dem Wanderführer von Christof Hermann geplant.
Wir sind zu Reisebeginn ziemlich aufgeregt, weil es für uns nun wirklich für fast vier Wochen in die Alpen geht und wir hoffen, die geplante Tour sowohl mental als auch körperlich gut zu meistern. Zum Zeitpunkt unseres Aufbruchs wissen wir noch nicht, dass wir die Wanderung nicht wie geplant zum Abschluss bringen werden, sondern aus unterschiedlichen Gründen nach 14 Tagen abbrechen müssen. Aber fangen wir von vorne an…





Die Wanderung verläuft laut Wanderführer in 28 Etappen von Salzburg nach Triest. Wir müssen aus zeitlichen und logistischen Gründen umdisponieren und starten in Berchtesgaden. Unser Ziel ist es, nach drei Wochen in Ljubljana anzukommen und von dort zurück nach Hamburg zu fliegen. Also buchen wir die ersten zehn Hütten (trotz frühzeitiger Buchung sind die meisten fast komplett ausgebucht), legen die Routen fest und lassen das Ende ganz bewusst offen. Denn sind wir mal ehrlich, vielleicht haben wir nach zwei Wochen auch die Nase voll und entscheiden dann spontan, an einem festen Ort in Österreich oder Slovenien zu bleiben und die Seele baumeln zu lassen.
Wir sind ziemlich platt von der Zugfahrt, schlafen war leider nur bedingt möglich und so laufen wir erstmal den kurzen Weg zur Jennerbahn, nehmen die erste Etappe noch ganz entspannt mit der Gondel und laufen den restlichen Weg hinauf zum Schneibsteinhaus.
Das Wetter wechselt zwischen Sonnenschein und leichtem Nieselregen. Nach ca. 1,5 Stunden kommen wir schließlich am Schneibsteinhaus an, beziehen unser Zimmer und sitzen nur wenig später mit einem „Haferl Kaffee“ im Gastraum am Ofen.
Nach dem Abendessen zieht es uns mit vollem Bauch nach draußen, wir laufen auf den Wegen rund um das Schneibsteinhaus und freuen uns über die bimmelnden Kuhglocken und den wunderschönen Blick in die Berchtesgadener Alpen. Für uns Nordlichter ist es jedes Mal eine unglaubliche Faszination in dieser so beeindruckend mächtigen Bergwelt zu sein und auch an diesem ersten Abend unserer Wanderung könnten wir nicht glücklicher sein.
Am Abend sitzen wir noch ein wenig im Gastraum, halten aufgrund der Müdigkeit aber nicht allzu lange durch und verschwinden früh in unseren Betten. Die Vorfreude auf unsere erste lange Tour am kommenden Tag ist groß und wir sind gespannt, wie wir den Weg zur Wasseralm meistern werden.

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