Alpenüberquerung Etappe 5: Von Maria Alm zum Statzerhaus

Die heutige Etappe führt uns auf den Hundstein, dem höchsten Gipfel der Salzburger Schieferalpen, in das urige Statzerhaus auf 2.117m Höhe. Die Aussicht in das Bergpanorama von der Hütte aus ist atemberaubend schön und wenn ich heute, knapp ein Jahr später, an die Wanderung denke, wäre ich am liebsten sofort wieder dort.

Und es ist kaum zu glauben, aber als wir am Morgen aus dem Bett steigen oder uns besser gesagt mit schmerzenden Körpern und mit Blasen an den Füßen „aus den Federn quälen“, scheint doch allen Ernstes die Sonne. Wir können unser Glück nach den vergangenen Regentagen kaum fassen, es ist zum ersten Mal richtig warm und lässt die Stimmung direkt ansteigen. Vielleicht besteht ja heute die Chance, dass die Socken trocken bleiben.

Da in unserer Unterkunft das Frühstück bereits in der Buchung enthalten ist, stärken wir uns vor dem heutigen Wandertag nochmal ordentlich und brechen dann, nicht ohne vorher Sonnencreme aufgetragen zu haben, auf und machen uns auf den Weg raus aus Maria Alm in Richtung Unterberg. Es dauert nicht sehr lange und wir erreichen nach ungefähr einem Kilometer den Einstieg zum Statzerhaus und machen uns bei strahlendem Sonnenschein an den Aufstieg.

GESAMTSTRECKE von 9,6 km in 5:09h
HÖHENMETER 1240m bergauf/ 0m bergab

Meine Füße sind ehrlich gesagt von den letzten Etappen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Ich muss mir nach nunmehr fünf Tagen leider wirklich eingestehen, dass dieser Wanderurlaub nicht ganz so läuft wie ich mir das vorgestellt habe und meine Füße ernsthaft Probleme machen, sodass ich mich freue, nach ca. 3,5 Stunden eine Pause auf der Griesbachalm auf 1.550 Metern einzulegen. Die Gedanken an ein kühles Getränk in der Sonne und die Möglichkeit die Beine hochzulegen lassen uns jedenfalls motiviert die vor uns liegenden Höhenmeter aufsteigen.

Allerdings mindert sich die Freude ein wenig, als wir feststellen, dass die Griesbachalm geschlossen ist. Wir nutzen die Bänke auf der Wiese trotzdem für eine Pause in der Sonne und machen uns nach etwas Erholung wieder auf den weiteren Weg zum Statzerhaus. Auch Marit, die wie wir in Maria Alm die Nacht verbracht hat, begegnet uns auf dem Weg wieder und leistet uns auf der Wiese bei der Griesbachalm Gesellschaft.

Der restliche Weg zum Statzerhaus ist wunderschön. Eigentlich gibt es noch eine andere Variante über eine aussichtsreiche Kammwanderung über die Schwalbenwand auf den Hundstein. Da dieser Weg laut Wanderführer jedoch mit 6,5 Stunden beziffert ist, entscheiden wir uns aufgrund meiner Blasen an den Füßen für die kürzere Variante. Anfänglich bin ich darüber ein wenig traurig (ich wäre den Kammweg wirklich sehr gerne gegangen), aber auch unser Weg begeistert uns sehr und wir genießen immer wieder den Blick in die Salzburger Schieferalpen, begegnen unzähligen Kühen am Wegesrand und später sogar ein paar „wilden“ Pferden. Schöner könnte es nicht sein.

Kurz bevor wir am Statzerhaus ankommen, zieht es plötzlich zu und wird kalt. Regen setzt zum Glück nicht ein, aber wir machen einen kurzen Halt um uns wärmere Sachen anzuziehen und setzen unsere Mützen auf, da der Wind wirklich durch Mark und Bein geht. Allerdings macht uns der letzte Anstieg unglaublich viel Spaß, die körperliche Anstrengung macht uns im Gegensatz zu den vergangenen Tagen richtig fröhlich und wir sind absolut glücklich, als wenig später das Statzerhaus in unserem Blickfeld auftaucht und wir kurz darauf in der warmen Gaststube sitzen.

Die letzten Meter zum Statzerhaus mit Regenjacke, Kapuze und Mütze.

Die grünen Wege auf unserem Weg durch die Salzburger Schieferalpen

Von unserem Weg können wir immer wieder auf den Hochkönig blicken, der an diesem Tag noch in den Wolken liegt

Wir sind happy als das Statzerhaus vor uns in den Wolken auftaucht

Glücklicher und motivierter Wanderfreund

Wir verbringen den Abend mit leckerem Essen und netter Gesellschaft im Statzerhaus

Links:
Auf der Seite des DAV findet ihr die Kontaktdaten zur Hüttenbuchung

Wir haben auf unserer Tour den Rother Wanderführer von Christof Hermann genutzt

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