Die Nacht im Schutzhaus Neubau ist nahezu perfekt. Das Schutzhaus ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wander*innen und bietet eine gemütliche Atmosphäre, um sich auf die bevorstehende Tour einzustellen. Da alles so wunderbar neu und gemütlich ist, fühlt man sich unglaublich wohl auf der Hütte und wir haben hervorragend im Matratzenlager geschlafen.
Die heutige Etappe im Nationalpark Hohe Tauern ist ziemlich lang und anspruchsvoll, aber mittlerweile haben wir uns doch ganz gut an das lange Laufen gewöhnt und freuen uns daher sehr auf den Tag. Die heutige Route hat im wahrsten Sinne des Wortes einige Highlights zu bieten, denn wir werden heute den höchsten Punkt, die Fraganter Scharte mit 2.745m, der gesamten Wanderung passieren und uns am Ende der Etappe nochmal an einen ordentlichen Abstieg zum Fraganter Schutzhaus machen.
GESAMTSTRECKE von 17,8 km in 9:00h
HÖHENMETER 1240m bergauf/ 1080m bergab



Nach dem Frühstück starten wir die Etappe in Richtung Fraganter Schutzhaus. Die Strecke bietet nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, die Natur zu genießen. Wir steigen also entlang der Überbleibsel der alten Bremsbahn an der Westseite der Herzog-Ernst-Spitze zur Fraganter Scharte auf und sind erneut völlig sprachlos über die Schönheit der Berge. Die Landschaft ändert sich jeden Tag mehrmals, die Weite raubt einem stellenweise den Atem und uns wird immer wieder bewusst, wie klein wir Menschen doch in dieser rauen Welt aus Felsen sind und was wir leisten müssen, um uns in den Bergen zu fortzubewegen.
Wir laufen die komplette Wanderung im Übrigen mit Wanderstöcken von Leki und ich bin absolut dankbar, die Stöcke zur Unterstützung für Beine und Füße dabei zu haben. Gerade bei steileren Abstiegen geben die Stöcke mir ein sichereres Gefühl und wir sind absolut zufrieden mit der Qualität und haben die Wanderstöcke jeden Tag fast dauerhaft im Einsatz.
Die Fraganter Scharte befindet sich mitten auf dem Alpenhauptkamm zwischen Salzburg und Kärnten. Oben angekommen, pfeift uns ordentlich der Wind ins Gesicht und es ist ziemlich kalt. Wir verweilen daher nur kurz und machen uns schnell wieder auf den Weg, der uns nun leider durch ein, in dieser Jahreszeit schneefreies, Skigebiet am Mölltaler Gletscher führt. Der Anblick der planierten Berge und der errichteten Ski-Infrastruktur mitten in der Natur ist ehrlich gesagt ein absoluter Graus. So sehr ich auch verstehen kann, dass Wintersport Spaß macht, ist der Eingriff in den Naturraum und die damit verbundene Umweltzerstörung wirklich enorm und stimmt uns nachdenklich.

Wegweiser auf dem Weg zur Fraganter Scharte im Stein

Auf dem Weg durch Felsen und Steine zum höchsten Punkt der Wanderung

Angekommen an der Fraganter Scharte, auf 2.745m

Weiter geht es durch ein Skigebiet, schnell weiter auf den Sadnig-Höhenweg

Der Weg durch das künstlich angelegte Skigebiet dauert glücklicherweise nicht allzu lange, sodass wir recht schnell am Ufer des Weißsees ankommen und von dort zurück in die Natur auf den Sadnig-Höhenweg (Weg 147) gelangen. Auf diesem Höhenweg werden wir bis zur Ankunft im Fraganter Schutzhaus weiter wandern.
Für uns geht es nun am Schwarzsee vorbei, von wo wir den nächsten Aufstieg zur Saustellscharte auf 2.560m beginnen. Unten am See ist es traumhaft schön. Der Aufstieg sieht von unten viel schwieriger aus als er letztlich ist (die schlimmere Stelle kommt noch, bleibt gespannt…). Oben an der Scharte angekommen, machen wir eine längere Pause und genießen die Sonne und den Ausblick in das Tal.
Denn so gut bisher alles gelaufen ist, beginnt nach dem Abstieg von der Saustellscharte irgendwie der nicht so schöne Part der Etappe. Also wir sind heil angekommen, meinen Füßen geht es auch gut, aber wie sich der Weg teilweise gestaltet hat und sich am Ende in die Länge gezogen hat, ist wirklich eine Sache für sich.






Wir verpassen „nur“ eine Wegmarkierung, gehen ziemlich lange in die falsche Richtung und als wir bemerken, dass wir den ganzen Weg wieder zurück müssen, ist die Stimmung bereits im Keller. Auch die Tatsache, dass wir die Überquerung des Ochsenstieg noch vor uns haben, macht es nicht besser. Als wir vor dem steilen Anstieg aus Felsen und Geröll stehen verlässt mich fast der Mut, aber irgendwie schaffe ich es, die aufkommende Angst in den Griff zu bekommen und mit Simons Unterstützung kämpfe ich mich Schritt für Schritt (bloß nicht nach unten gucken) den rutschigen Schotterhang hinauf. Ich mag mir nicht ansatzweise vorstellen wie das funktionieren soll, wenn es regnet. Horror. Von dieser „wundervollen“ Passage über den Ochsenstieg gibt es selbstredend keine Bilder, ich war zu dem Zeitpunkt ausschließlich mit mir selber beschäftigt.
Nach einer langen Wanderung erreichen wir schließlich das Fraganter Schutzhaus. Die gemütliche Hütte ist der perfekte Ort, um sich nach der Anstrengung zu entspannen. Wir beziehen unsere Zimmer, lassen uns danach die regionalen Spezialitäten schmecken und die Erlebnisse des Tages Revue passieren. Und vielleicht als kleine Randnotiz: der große Frühstücks- und Aufenthaltsraum ist wunderschön. Man sitzt vor einer riesigen Glasfront mit direktem Blick in die Natur und kann dort gerade am Abend auch super entspannt sitzen, Spiele spielen und sich mit anderen Wander:innen austauschen.





Links:
Auf dieser Seite findet ihr alle benötigten Informationen zum Fraganter Schutzhaus
Wir haben auf unserer Tour den Rother Wanderführer von Christof Hermann genutzt
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